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The Mushroom Queen

von Liz Ziemska / Deutsch von Helene Zuber / Fassung von Marie Schleef und Finnja Denkewitz
Regie: Marie Schleef
Uraufführung am / 25/02/2023
MalerSaal
1 Stunde
30 Minuten
Keine Pause
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann
The Mushroom Queen / Hendrik Lietmann

Keine aktuellen Termine

Pilze verbreiten sich meist unsichtbar als unterirdisches Myzel, in komplexen Netzwerken aus fadenförmigen Strukturen. Sie leben die Ethik des radikalen Zusammenwachsens und bilden damit ein perfektes Vorbild für die Verwobenheit der Arten. Die Autorin Liz Ziemska greift diesen Gedanken auf und entwickelt in ihrer Kurzgeschichte »The Mushroom Queen« eine faszinierende Storyline zwischen Fiktion und Wissenschaft: Unglücklich und gelangweilt von ihrem Dasein trifft eine Frau eines Nachts auf die Mushroom Queen. Diese stiehlt kurzerhand ihr Leben und verstößt die Frau in die unterirdische Welt der Myzelien. Die Mushroom Queen beginnt als ihre Doppelgängerin gemeinsam mit dem Mann und den zwei Hunden den Alltag der Frau täuschend echt zu bestreiten. Angetrieben von dem Wunsch nach echter Liebe widmet sie die volle Aufmerksamkeit ihrem neuen Ehemann, der zwar eine Veränderung an seiner Frau bemerkt, diese doch nicht weiter hinterfragt. Einer der Hunde allerdings, der kleine, kluge mit der „menschlichen Seele“, der ein besonderes Verhältnis zu seinem Frauchen pflegte, kommt der Mushroom Queen eines Tages auf die Schliche: Wo ist nur seine richtige Besitzerin hin? Wird sie jemals wiederkommen? Im Garten stößt er auf mysteriöse, kleine rote Pilze, die nicht aus Zufall an die Fingernägel seines Frauchens erinnern.
Mit traumartiger Komik und zukunftsweisender Genauigkeit, die das Oszillieren des Textes zwischen Biologie und Narration am Schwingen halten, hinterfragt Liz Ziemska unser Zusammenleben im Zeitalter des Anthropozäns – ein Leben in vernetzten Beziehungen, oder eben nicht.
Marie Schleef inszeniert präzise und bildstarke Arbeiten mit einem Fokus auf Vergessenes, Verdrängtes und Unsichtbares. Dabei bilden Recherche und Dokumentation kontinuierliche Bezugspunkte, um strukturelle Vorzeichen und Bedingungen, die vergangene, gegenwärtige und zukünftige gesellschaftliche Verhältnisse bestimmen, konkretisierbar zu machen. Mit ihrer Inszenierung »NAME HER. Eine Suche nach den Frauen+« wurde sie 2021 zum Theatertreffen eingeladen. In der Spielzeit 2022-23 arbeitete sie erstmals am Deutschen SchauSpielHaus Hamburg.
 

Pressestimmen

Hamburger Abendblatt

„Marie Schleef beherrscht ihre Mittel aus Spiel, Film, Video und Musik mit sicherer Hand, vor allem aber schafft sie in der tiefen Durchdringung der unbewussten Sehnsüchte der Frau wie auch des Pilz-Wesens ein Gesamtkunstwerk."

nachtkritik.de

„Ein fantastischer Abend, eine irre Geschichte, ein sinnlicher Angriff auf unsere unerträgliche Oberfläche!“

Süddeutsche Zeitung

„Marie Schleef hat die groteske Liebeserklärung an die heimliche Weltherrschaft der Pilze fast ohne Worte, aber mit schmatzendem Dauersound, als Slo-Mo-Pantomime inszeniert. Ute Hannig gelingt die fauchende Metamorphose einer gelangweilten Gattin in ein anpassungswilliges Zwischenwesen mit Hunger auf faulige Eier und Küchenabfälle hollywoodreif.“