Andri Snaer Magnason
geboren 1973 in Reykjavík, ist Literaturwissenschaftler und schreibt Sachbücher, Romane, Theaterstücke, Kinderbücher und Gedichte. In Island hat er sich als Umweltschützer einen Namen gemacht, organisierte 2008 mit Björk das Protestkonzert »Náttura«, verfasste den »Brief an die Zukunft« auf der Gedenktafel für Okjökull, den ersten Gletscher, den Island aufgrund der Erderwärmung 2014 verlor. In seinem Buch »Traumland – Was bleibt, wenn alles verkauft ist?« kritisiert Andri Snær Magnason die Zerstörung der isländischen Natur durch die Errichtung von Staudämmen zum Nutzen der Aluminiumindustrie und die Ausbeutung von Naturressourcen für kurzfristigen Profit. Er stellt dar, wie die isländische Regierung mit Islands „grünem“ Energiepotenzial Investoren anwirbt, um vor allem die von Abwanderung und Arbeitslosigkeit geprägte Ostküste wirtschaftlich zu stärken. Weitere Wasserkraftwerke werden gebaut, unter anderem Europas größter Staudamm, das Kárahnjúkar-Kraftwerk, für welchen Gletscherflüsse und Wasserfälle trockengelegt und ganze Landstrichte geflutet wurden.
Mit seinem Buch »Traumland« appelliert Andri Snær Magnason an die Grundsäulen der Demokratie: Rede- und Meinungsfreiheit. Er ruft das isländische Volk dazu auf, sich für die Naturschätze Islands einzusetzen, Alternativen zu finden und sich mehr auf die eigenen Fähigkeiten zu verlassen, anstelle blind zu glauben, die Aluminiumindustrie sei die einzige Möglichkeit, den Osten Islands vor Abwanderung und Arbeitslosigkeit zu bewahren.
Das Leben auf der Erde wird sich in den nächsten hundert Jahren grundlegend ändern, prophezeit Andri Snaer Magnason und blickt zurück auf das naturverbundene Leben seiner Vorfahren. Er denkt an seine Enkel und Urenkel und fragt sich, was wir tun können, damit ihre Welt lebenswert bleibt.