Cruising Mythology: Odysseus
Symposion zu Praktiken des Unterwanderns und des Überwucherns
Odysseus ist Penelopes überarbeiteter Ehemann, der immer einen Job zu erledigen hat und stets eine Reihe von Herausforderungen, Prüfungen und Abenteuer bestehen muss. Wie für viele seiner Mitstreiter gilt es auch für ihn, furchtlos, durchtrieben, brutal, kaltblütig, verlogen und tollkühn zu sein, um Anerkennung zu erlangen und sich gesellschaftliche Reputation zu verschaffen. Seine Verhärtung gegen die Umwelt und sich selbst machen ihn schließlich zum Mörder. Aber Odysseus will nicht mehr. Er will friedlich sein, ehrlich und authentisch. Seit seiner Heimkehr ist er deswegen in einer männlichkeitskritischen Selbsthilfegruppe und das tut ihm richtig gut. Gemeinsam mit Iason, Achilles, Hektor und Gästen versucht er, den sogenannten “jahrhundertealten Fluch patriarchaler Zurichtung” zu durchbrechen.
Zu Hilfe eilen ihm:
1) Christoph May mit einer Lecture über toxische Männlichkeiten und die Frage, wie viel Odysseus heute verlernen muss, um so frei zu sein, wie er es nie war.
2) Der Autor Christian Dittloff, der aus seinem Buch “Prägung. Nachdenken über Männlichkeit” liest und darüber erzählt, dass auch wir die Götter unserer Zeit zu Fall bringen müssen: Superstars, Spitzensportler und die einsamen Genies unserer Innen- und Außenwelt.
3) Gregorgeous und Géraldine Schabraque die Odysseus mit ihrer Performance den Weg aus Identitätskrise und Loneliness zeigen und dass da mehr glitzert, als nur die Wellen der einsamen See.
Wie bei einem klassischen Symposion speisen wir gemeinsam (im Preis inbegriffen).