Drawing Lessons / Refuse the Hour

XX

von und mit William Kentridge / Ins Deutsche übersetzt von Karin Rausch, Hamburger Fassung »Drawing Lessons«: William Kentridge, Rita Thiele
Premiere am 31/01/2014
SchauSpielHaus
2 Stunden

Keine aktuellen Termine

Seit den späten 1970er Jahren hat der südafrikanische Künstler William Kentridge ein einzigartiges Werk geschaffen, das im Avantgardetheater und in den politisch engagierten Kunstformen des frühen 20. Jahrhunderts verwurzelt ist und Zeichnungen, Animationsfilme, kinetische Plastiken, Schattenspiel, Installationen, Performances, Musik und Tanz miteinander verbindet. Am Schauspielhaus Hamburg wird er einen exklusiven Einblick in diese Arbeit präsentieren: »Drawing Lessons« nennt er sechs performative Vorträge, ein originelles Selbst- und Werkporträt, ein Nachdenken über Kunst, Politik und Geschichte. Die Vorträge basieren auf den »Norton Lectures«, die Kentridge 2012 auf Einladung der Harvard Universität in Boston hielt, für Hamburg entstand eine eigene neue Fassung.

In den ersten drei »Lessons« am 31. Januar liegt der Schwerpunkt auf politischen Aspekten seiner Arbeit. Die europäische Aufklärung, deren Schattenseite immer wieder die Hierarchisierung und gewaltsame Monopolisierung von „Wissen“ und „Erkenntnis“ mit sich brachte, dazu das Konzept der Apartheid, das in seinem Heimatland noch heute harte Folgen zeitigt, sind wichtige Themen seiner Kunst.

Am 1. Februar wird er die »Drawing Lessons« IV und V präsentieren, ein „parcours d’atelier“, eine Auseinandersetzung mit dem Akt des Sehens, mit Wahrnehmung, dem Wesen von Erkenntnis, künstlerischen Methoden und Ergebnissen.

Als Lesson VI, Schluss und Höhepunkt des zweitägigen Marathons, wird Kentridge seine Kammeroper »Refuse the Hour« mit zwölf Tänzern, Schauspielern, Sängerinnen und Musikern zeigen. Sie entstand gleichzeitig mit der Installation »The Refusal of Time«, einer der Höhepunkte der letztjährigen documenta 13. In allen Lessons zeigt Kentridge zeichnerisches und filmisches Material aus über dreißig Jahren seines Schaffens.