FAQ-Room 10: Refugees Welcome
Konzepte für eine menschenwürdige Architektur
„Wir brauchen neue Ideen für eine Willkommenskultur – und das heißt auch für eine angemessene Unterbringung der Neuankömmlinge im Herzen der Städte, in der Mitte der Gesellschaft.“ (Jörg Friedrich)
Die Realität in Deutschland sieht anders aus. Geflüchtete Menschen werden in der Peripherie, in alten Kasernen oder Baumärkten untergebracht. Begegnungen und Integration werden dadurch erschwert. Soziale, ethnische oder religiöse Bedürfnisse werden kaum beachtet. Parallel dazu fehlt es bereits seit Jahren in den meisten deutschen Innenstädten massiv an (bezahlbarem) Wohnraum, während Büroflächen leer stehen und Grundstücke brach liegen. Ein städtebauliches Umdenken ist erforderlich, wenn die vielleicht größten Herausforderungen unsere Zeit bewältigt werden sollen.
Im FAQ-Room 10 diskutieren Experten, wie ein solches Umdenken aussehen kann, welche Chancen sich daraus ergeben und welche Hürden zu bewältigen sind.
Jörg Friedrich ist Architekt und Universitätsprofessor. Gemeinsam mit Kollegen und Studierenden hat er Konzepte für eine nachhaltige Architektur entwickelt und im viel diskutierten Sammelband »Refugees Welcome. Konzepte für eine menschenwürdige Architektur« (jovis, 2015) vorgestellt. Schrebergärten werden zu Wohnorten, Holzbauweisen schaffen auf Parkdecks und in Baulücken Wohnraum, leerstehende Industriehallen werden zu Gemeinschaftsgärten, ausrangierte Binnenschiffe zu „Floating Homes“.
Amelie Deuflhard, Intendantin von Kampnagel, schuf zusammen mit der Künstlergruppe „Baltic Raw“ die „eco Favela Lampedusa Nord“: Ein Prototyp eines von der öffentlichen Infrastruktur unabhängigen ökologischen Hauses, in dem Geflüchtete der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ relativ autonom leben können.
Hendrikje Blandow-Schlegel ist Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (SPD), Fachanwältin für Familienrecht und Vorsitzende des Vereins „Flüchtlingshilfe Harvestehude e.V.“, der im Zuge umstrittener Planungen zur Einrichtung eines Flüchtlingsheims in der Sophienterrasse entstand und Unterstützung für Flüchtlinge und Asylbewerber anbietet.
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