Foxi, Jussuf, Edeltraud
Foxi (59, Taxifahrer):
"Man soll nie so sich unterschätzen selber ‒ man is nix ‒ das is ein Fehler!"
Jussuf (48, Museumswärter):
"Meine Mutter ist für mich praktisch alles."
Edeltraud (74, Vorstandswitwe):
"Ich will auch gar keine Rolle spielen, oder so. Es ist einfach: ich bin ich und das genügt."
An diesem Abend kommt kein Autor zu Wort. Das gesamte Textmaterial basiert auf Interviews, die Markus John persönlich mit Menschen geführt hat, die er zufällig ausgewählt und vorher nicht gekannt hat. Dabei kommen authentische Lebensgeschichten heraus; Menschen äußern sich in einer Sprache, die sonst auf dem Theater wenig Gehör findet. Es zeigt sich, wie komplex das Leben der Einzelnen ist: Es geht um positive Gene, Picasso und Zuhälterei, DDR, Demenz und Schwulsein, um Integration und Knast und Krebs und Krupp, Boxerbuden, uneheliche Kinder, Schlägereien, um Stalingrad, Provinz und Offenheit.
Es zeigt sich, wie wichtig das Zuhören ist und welche Kraft die Texte dabei entwickeln. Der Abend verzichtet bewusst auf große Theatermittel und besticht durch seine Reduktion auf das Wesentliche, getreu einem Zitat von Jim Jarmusch: „Ich würde lieber einen Film über jemand machen, der seinen Hund ausführt, als über den Kaiser von China.“