Zur vorherigen Seite

Hamlet - Zeit aus den Fugen

nach William Shakespeare / Regie: Catherine Umbdenstock

eine Kooperation mit der Theaterakademie Hamburg
Premiere am / 04/04/2024
MalerSaal
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke
Hamlet - Zeit aus den Fugen / Matthis Röpke

»Hamlet« ist ein Einschnitt in der dramatischen Arbeit Shakespeares‘ - und vielleicht auch in der menschlichen Geschichte, worin das Juwel »Hamlet« eine neue Dimension eröffnet. Bis dahin verfasste Shakespeare historische Dramen und Komödien von hochwertiger Qualität, die aber auf keine Weise an die Werke heranreichen, die nun folgen und jenseits aller bis dato bekannten Genres angesiedelt sind: King Lear und Der Sturm. Nicht allein „das Psychologische“ ist das Neue; das Stück als Ganzes mit allen Verästelungen und seiner ganzen politischen Aufladung erzeugt Resonanz (über Jahrhunderte) als Modell für komplexe psychische und historische Prozesse. Warum? Wie ist das möglich?

Eine der Voraussetzungen erkennt der Psychoanalytiker Jacques Lacan im Kontakt mit dem Tod. »Hamlet« ist das Drama der Begegnung mit dem Tod. Tatsächlich sterben Shakespeares Vater und sein Sohn Hamnet vor Niederschrift des Stücks, nebenbei mehren sich beunruhigende Anzeichen des Endes des halbwegs friedlichen Elisabethanischen Zeitalters. – Es ist andererseits ein kaum noch strittiges Merkmal der westlichen Kultur, dieser Begegnung um jeden Preis und nahezu blindwütig (oder konsumberauscht) auszuweichen. Und vielleicht hat deshalb »Hamlet« die widersprüchlichsten und auch verschrobensten Interpretationen der Literaturgeschichte provoziert, weil sich kaum jemand mit der Erfahrung größter Verunsicherung im Herzen des Dramas konfrontiert: Hamlets Auseinandersetzung mit dem toten Vater, seinen „Sünden“ und seiner Größe, mit Obszönität und Idealisierung: Der aus dem Reich zwischen Leben und Tod aufgetauchte Vatergeist gebietet seinem Sohn, die Rechnung zu begleichen, die er selbst nicht bezahlt hat… In Frage also steht das Erbe, was es wert ist und wofür man noch eintreten kann…

Was für eine großartige Vorlage also für die diesjährige Abschlussarbeit der Schauspielstudent*innen der HfMT – kurz vor dem Eintritt ins Berufsleben, eine letzte Infragestellung. Inszenieren wird »Hamlet – Zeit aus den Fugen« die in Paris lebende Regisseurin Catherine Umbdenstock.