Kinder des Widerstands #2
Das sogenannte Chilehaus darf als eindrucksvolles architektonisches Werk der hanseatischen Moderne in keinem Reiseführer fehlen. Aber mit dem Gebäude und seinen Erbauern verbindet sich auch eine Geschichte von kolonialistischer Ausbeutung und der engen Verknüpfung von Hamburger Wirtschaft und dem Nationalsozialismus. Henry Sloman, der das Gebäude in Auftrag gegeben hatte, sympathisierte bereits in der Weimarer Republik mit Hitler, seine Söhne setzten diese ideologische Linie fort.
In der zweiten Ausgabe der Reihe »Kinder des Widerstands« geht es am Beispiel des Chilehauses um die Verflechtung der Hamburger Wirtschaft mit dem NS-Regime anhand konkreter Biografien. Ihnen werden die Lebensgeschichten von Hamburger*innen gegenübergestellt, die sich für einen anderen Weg entschieden und dem Regime die Stirn geboten haben, auch wenn sie diese Haltung ihre Privilegien und nicht selten ihr Leben gekostet hat.
Die Reihe ist eine Initiative von Mitgliedern der Gruppe »Kinder des Widerstands«, eines Bündnisses von Kindern, Enkeln und Verwandten antifaschistischer Widerstandskämpfer*innen, die sich im Sinne des Erbes ihrer Vorfahr*innen für eine aktive Erinnerungsarbeit und antifaschistische Verantwortungsübernahme in der Gegenwart engagieren.