Roland Schimmelpfennig - Bericht von der Mondlandung

MalerSaal
Saal Schauspielhaus / Trautner

Der Autor von »ANTHROPOLIS« stellt seinen ersten Gedichtband vor, ein Projekt, das er, wie er selbst sagt, seit über zwanzig Jahren verfolgt hat.

Lauf ein paar Runden,
bleib stehen,
lauf weiter, bleib stehen,
lauf weiter,
spuck Blut,
spuck Knochen,
Hauptsache, die Musik
hört nicht auf.

„Es ist eine traurige Welt, die Roland Schimmelpfennig in seinem ersten Lyrikband entwirft, eine Welt, die wir bereits aus seiner Prosa und reichhaltigen Dramatik kennen. Ihre Bewohner und Bewohnerinnen leben stets am Rand, ringen mit der Einsamkeit. Gezeigt wird die blanke Wirklichkeit, eingefangen in losen Szenen aus dem Alltag von ganz unten. Nicht nur dieser Fokus auf Themen zeugt von der Einzigartigkeit dieser Texte. Auch ihr Design verblüfft. Denn Schimmelpfennig löst sukzessive die Grenzen zwischen den einzelnen Miniaturen auf, indem er die Gedichte samt ihrer beschriebenen Schicksale miteinander verwebt. Entstanden ist dadurch ein höchst verdichtetes Stimmungstableau. Die Tragik der Einzelnen, sie nimmt universelle Züge an.“ (Frankfurter Rundschau)