Christoph Marthaler

Geboren 1951 in Erlenbach bei Zürich. In den 1970er und 80er Jahren war er als Theatermusiker an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen tätig. Von 1988 bis 1993 arbeitete er kontinuierlich am Theater Basel und begann selbst zu inszenieren. Mit »Murx den Europäer! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn ab!« aus dem Jahre 1993 wurde seine neuartige Theatersprache auf den deutschen Bühnen bekannt. Es folgten Inszenierungen an der Volksbühne Berlin und am Deutschen SchauSpielHaus in Hamburg, u. a. »Goethes Faust – Wurzel 1+2«, »Stunde Null oder die Kunst des Servierens« und Ödön von Horváths »Kasimir und Karoline«. Von 2000 bis 2004 war er Intendant des Schauspielhauses Zürich, das in dieser Zeit zweimal zum „Theater des Jahres“ gewählt wurde. 2010 war er gemeinsam mit Olivier Cadiot „artiste associé“ beim Festival D’Avignon. Marthaler inszenierte außerdem an der Opéra National de Paris und der Opéra Bastille, bei den Wiener Festwochen und Salzburger Festspielen und immer wieder am Theater Basel und am Schauspielhaus Zürich. Seine Inszenierungen werden regelmäßig zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 2015 wurde Christoph Marthaler für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Löwen der Theatersektion der Biennale Venedig ausgezeichnet. 2017 erhielt er den renommierten Zürcher Kunstpreis. 2018 den Ibsen-Preis. In der Intendanz von Karin Beier inszenierte Christoph Marthaler »Heimweh & Verbrechen« (Spielzeit 2013-14), John Osbornes »Der Entertainer« (Spielzeit 2014-15), »Die Wehleider« nach Motiven aus Maxim Gorkis »Sommergäste« (Spielzeit 2016-17) und »Übermann oder Die Liebe kommt zu Besuch« nach Alfred Jarry (Spielzeit 2017-18). In der Spielzeit 2018-19 inszenierte Christoph Marthaler »Häuptling Abendwind« von Johann Nepomuk Nestroy. In der Spielzeit 2020-21 inszenierte er als ersten Teil einer Trilogie »Die Sorglosschlafenden, die Frischaufgeblühten« von Johann Sebastian Bach, Friedrich Hölderlin, Christoph Marthaler im MalerSaal. In der Spielzeit 2023-24 inszeniert er den zweiten Teil der Trilogie »Im Namen der Brise« mit Texten von Emily Dickinson am Deutschen SchauSpielHaus.