Cruising Mythology: Artemis

Artemis ist die Adventure-Dyke, everyone wants to fall in love with. Ihre breiten Kenntnisse über Natur, Pflanzen und Tieren machen sie zu einer Art Influencerin, die ein nicht hierarchisches Leben mit der Natur propagiert. Aber sie ist schwer aufzufinden, eine wildernde Eremitin und wahrscheinlich asexuell. Ihre Nymphen üben sich deshalb in Mimesis. Everyone wants to be Artemis: Sie wollen mit Bäumen reden, mit Hirschen spielen und nebenbei den Ackerbau neu erfinden. Was soll man tun, voller Wut aufs Patriarchat mitten im Klimakollaps? Banden bilden.

In der selbstverwalteten Nymphen-Cottage stellen sich die Philosophin Eva von Redecker und die Ökologische Agrarwissenschaftlerin Sophie von Redecker Fragen zu den Prinzipien der Gemeinschaft. Was tun mit diesem Stück Natur, das wir selber sind? Mehrheits- oder Konsensprinzip, Zölibat oder Poly-Zelle? Bevor die Diskussion um das Erbe von Artemis mit der/dem Kriminolog*in Lynn Takeo Musiol eskaliert, ruft sich der Wald selbst in Erinnerung. Er will vergesellschaftet werden und am liebsten gleich gar kein Eigentum mehr sein. Wenn das nur so leicht wäre … 

Wie bei einem klassischen Symposion speisen wir gemeinsam (im Preis inbegriffen).

Das Symposion Cruising Mythology begibt sich auf die Spurensuche nach queer-feministischen Konzepten in der griechischen Mythologie und versucht sie durch Talks, Performances oder Workshops in heutige Lebenspraxen rückzuübersetzen. Was können wir von der Adventure-Dyke Artemis über Pflanzen und Tiere lernen? Was erzählt uns das sechsarmige Skylla über polyamouröse Beziehungsweisen? Was verrät der Gesang der Sirenen über männliche Ängste? Im Symposion werden Themen und Thesen rund um die Antike auf ihre Brauchbarkeit für die Stadt von Morgen untersucht.