Happy Endings
vom 15/10 bis 19/10/2025

Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise stößt an planetare Grenzen. Liebgewonnene Gewissheiten erodieren. Und die Kommunikation hierüber steckt in einem Dilemma: Betonen wir die Fakten zum Stand der Dinge, laufen wir Gefahr, Hoffnungslosigkeit und gesellschaftliche Lähmung zu befeuern. Verlegen wir uns darauf, über die kleinen Schritte in die richtige Richtung zu sprechen, verharmlosen wir die Situation. Beides hilft nicht weiter. Frei nach Heiner Müllers Diktum „Nekrophilie ist Liebe zur Zukunft!“ versucht die palliative Dramaturgie die Zukunft vom Ende her zu denken. Sie übersetzt Erfahrungen aus Sterbebegleitung und Trauerarbeit in gesellschaftliche Erzählungen. Denn nicht nur Individuen, auch Gesellschaften haben ein Verfallsdatum. Doch gibt es einen Zusammenhang zwischen persönlicher Trauer und dem Trauern über den Verlust der Welt? Und wenn ja, wie kommen wir dazu, unsere Situation zu akzeptieren? Schließlich ist gemäß der Palliativmedizin erst in der Phase der Akzeptanz sinnvolles Handeln wieder möglich.
Expert*innen der Palliativmedizin, der Soziologie, der Bildungs-und Kulturwissenschaft gehen durch die Korridore unseres Verstandes, konfrontieren uns Künstler*innen mit den Dämonen unserer Verleugnung und Verzweiflung, versöhnen uns Praktiker*innen mit Leben und Tod, um das Ende der Welt (wie wir es kennen) zu einem Anfang zu machen.
Mit Beiträgen von: Anton von Bredow, Louise Brown, Philipp Döring, les dramaturx, Martin Györffy, Christophe Meierhans, Prof. Ginie Servant-Miklos, lynn t musiol, Daniel Neumann, Gaurav Singh Nijjer, Prof. Anna Verena Nosthoff, Dr. Dirk Pörschmann, Philippe Quesne, Lisandro Rodriguez, Prof. Philipp Staab, Wilson Tanner Smith, Caglar Yigitogulları u. a.