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Im Keller der Metaphysik #3

Benjamin Sprick im Gespräch mit Juliane Rebentisch / Musik: Rami Olsen / Special Guest: Alberta von Poelnitz

TALK / Folge 3: Denken in finsteren Zeiten
MalerSaal
Benjamin Sprick / Jesko Braun
Juliane Rebentisch / Stefan Klüter
Rami Olsen / David Dwiwiak
Alberta von Poelnitz / Andrea Kueppers

Keine aktuellen Termine

Der Horizont des politischen Denkens verdüstert sich. Wo Meinungsmärkte die Unterscheidung von Wahrheit und Unwahrheit einkassieren und dumpfe Ressentiments auf dem Vormarsch sind, droht die Demokratie in eine tiefe Krise zu geraten. Der „Demos“ (das (Staats-)Volk) taucht regelmäßig nicht mehr auf, sondern ab, in die Katakomben des Populismus, was das Niveau öffentlicher Diskurse ebenfalls stark abfallen lässt. Grund genug, um im »Keller der Metaphysik« nach den weit zurückreichenden Ursachen für die Misere zu forschen und einen Abend lang eine abgründige Form philosophischer Öffentlichkeit zu erzeugen.

Als Spezialistin für Fragen von Wahrheit, Öffentlichkeit und Demokratie haben wir die Philosophin Juliane Rebentisch eingeladen, die zum Wintersemester 2024/25 als Professorin für Philosophie an die Hamburger Hochschule für bildende Künste (HfBK) berufen wurde. Den Fluchtpunkt unserer Diskussion bilden Gedanken und Texte von Hannah Arendt, die Rebentisch in ihrem Buch »Der Streit um Pluralität« (Suhrkamp 2022) aufgegriffen hat und die von Alberta von Poelnitz rezitiert und Rami Olsen musikalisch kontextualisiert werden.

Juliane Rebentisch ist seit 2024 Professorin für Philosophie an der HfBK Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Ästhetik (unter anderem Theorien ästhetischer Erfahrung; der Gegenwartskunst, Ästhetisierung der Lebenswelt), der Ethik (unter anderem Liebe, Selbstbestimmung, Willensschwäche) und der politischen Philosophie (unter anderem Freiheit, Demokratie, Formen politischer Repräsentation). Zu Ihren Büchern zählen »Die Kunst der Freiheit. Zur Dialektik demokratischer Existenz« (Suhrkamp 2012), »Kreation und Depression« (Kadmos 2012) und »Der Streit um Pluralität. Auseinandersetzungen mit Hannah Arendt« (Suhrkamp, 2022).

Benjamin Sprick wurde 1980 in Hamburg geboren, wo er Violoncello, Philosophie und Musiktheorie studierte. 2020 wurde er an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) mit einer Arbeit über Gilles Deleuze und die Musikästhetik promoviert. Zurzeit unterrichtet er angewandte Philosophie und Ästhetik sowie Violoncello an der Hochschule für

Musik und Theater Hamburg (HfMT). Seine Forschungsschwerpunkte betreffen eine Kritik der instrumentalen Vernunft ebenso wie die verwickelten Beziehungen von Kunst, Bürgerlichkeit und Ökonomie.

Rami Olsen ist Sänger, Gitarrist und Songwriter. Sein Album »Radical Tenderness« ist das erste, ausschließlich in mikrotonalen Stimmungssystemen komponierte Pop/Jazz Album.

Alberta von Poelnitz ist 2000 in Köln geboren. Sie ist in Wien aufgewachsen und hat dort Abitur gemacht. 2024 machte sie ihren Abschluss an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Sie ist Stipendiatin des deutschen Volkes und dreht seit einigen Jahren immer wieder auch für Film und Fernsehen.

Seit der Spielzeit 2024-25 ist sie Ensemblemitglied im Deutschen SchauSpielHaus Hamburg.

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