Zukunft der Demokratie #9
Lukas Bärfuss im Gespräch mit:

Wann wird Erinnerung zur Waffe – und wann zur Bedingung für Gerechtigkeit? Der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm fordert eine radikale Erneuerung des politischen Denkens: gegen ethnischen Nationalismus, gegen die Aushöhlung demokratischer Prinzipien, gegen ein entleertes Gedenken. Boehm entwirft eine Philosophie der Gleichheit, die weder vor Staatsräson noch vor kulturellen Tabus Halt macht. Er plädiert für ein universales Menschenrecht, das keinen Interessen geopfert werden darf – und stößt dabei auf heftige Reaktionen.
Geboren in Haifa als Enkel von Holocaust-Überlebenden, heute Professor in New York, verbindet Boehm religionsphilosophische Tiefe mit politischer Sprengkraft. Wer „Nie wieder“ sagt, so Boehm, muss es für alle sagen – oder schweigen.