Protec/Attac
Ein Tisch, zwei Stühle, zwei Mikrophone: Julia Wieninger und Lars Rudolph sitzen sich gegenüber und stellen sich eindringliche Fragen. Was zunächst wie ein Verhör erscheint, entpuppt sich schnell als ein knallhartes Frage-Antwort-Spiel, das auch das Publikum nicht verschont. Immer wieder kreisen Julia und Lars um die gleiche Frage: Was passiert als Nächstes? Sie dringen tiefer und tiefer in das Bewusstsein und entlarven eine Geschichte zwischen Fakt und Fiktion. Sie zeigen uns eine neue Strategie der Selbstentwertung – die sich mit dem befasst, was wir in uns selbst bewahren müssen, um zu überleben – und was wir zerstören müssen, um zu bekommen, was wir wollen.
Julia Mounsey und Peter Mills Weiss schreiben und inszenieren faszinierende Performances, Porträts von Menschen, die äußerst präzise, sehr intim ihre Innenwelten schildern. Im Zentrum der Erzählungen offenbart sich immer Gewalt, die verstört, gerade weil sie so alltäglich, gegenwärtig und doch zutiefst pathologisch erscheint.
Das Künstler*innenduo lebt in New York, war Mitglied des »Soho Rep. Writer/Director Lab« und kollaboriert hier mit Kunstschaffenden und Institutionen wie dem Public Theatre, dem Little Theatre, La MaMa, der Wooster Groop, Richard Foreman und anderen.
2019 wurden sie mit ihrem Stück »[50/50] old school animation« zum »Radikal jung Festival« am Münchner Volkstheater eingeladen und mit einem Jurypreis ausgezeichnet. »Protec/Attac« ist ihre erste Arbeit in Deutschland.