Die Physiker
XX
„Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat.“
In einem beschaulichen Schweizer Sanatorium ereignet sich eine Mordserie an Krankenschwestern, dabei leben hier nur noch drei harmlose Patienten: Der eine hält sich für Albert Einstein, der andere für Sir Isaac Newton und dem dritten – Johann Wilhelm Möbius – erscheint der König Salomon. Doch etwas stimmt nicht, und immer deutlicher offenbart sich, dass Möbius den Irren nur spielt. Er hat die „Weltformel“ entdeckt, deren Anwendung katastrophale Folgen für die Menschheit haben würde, weshalb er sich und sein Wissen im Irrenhaus versteckt. Doch kann einmal Gedachtes vor der Welt verheimlicht werden?
Dürrenmatt schreibt »Die Physiker« 1961 als eine groteske Komödie, in der er den Menschen als Mängelwesen in einer sich fortwährend technisierenden Welt zeigt: „Der Mensch sieht sich immer gewaltiger von Dingen umstellt, die er zwar handhabt, aber nicht mehr begreift.“ Dinge, die die ganze Menschheit auslöschen könnten, haben gerade erst einen Namen erhalten und zugleich ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass das Ende der Welt von nun an in der Hand des Menschen selbst liegt: als mögliche Folge einer aktiven Handlung oder als Kontrollverlust über die eigene Technik.