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Happy Endings: Super normal things

Performance / Talk / Begegnung / Film
MalerSaal
Eine Person steht vor einem neutralen Hintergrund. Sie hat die Haare im Nacken zusammengebunden und trägt ein weißes Oberteil. Sie schaut in die Kamera.
Eine Person steht vor einem neutralen Hintergrund, im rechten Teil des Hintergrunds sind Blätter zu sehen. Sie trägt schwarze Haare, ein blaues Oberteil mit aufgedruckten Blumen und lächelt in die Kamera.
Eine Person steht vor einem neutralen Hintergrund. Sie trägt ein rotes Hemd, ein hellbraunes Sakko, eine schwarze Brille und kurze braun-graue Haare. Sie schaut in die Kamera.
Eine Person steht vor einem neutralen Hintergrund. Sie trägt kurze, hellbraune Haare und eine graue Collegejacke. Sie schaut in die Kamera.
Eine Person steht vor einem neutralen, flaschengrünen Hintergrund. Sie ist im angeschrägten Profil zu sehen. Sie trägt dunkelbraune Haare, einen Dreitagebart und ein hellgraues Hemd.

Traumata des Klimawandels, Verschwörungstheorien, Propaganda in unterschiedlichster Form, persönliche und familiäre Desintegration, Apokalypse-Müdigkeit – das alles sind inzwischen super normale Sachen. Ist es möglich, Zuversicht zu bewahren in diesen sich überschneidenden und sich gegenseitig verstärkenden Krisen? Wie erzählen wir von einer immer düsteren Zukunft?

Der US-amerikanische Performancekünstler Wilson Tanner Smith und Gaurav Singh Nijjer, Theatermacher und kreativer Technologe aus Indien, zeigen eine intime und fragmentierte multimediale Performance. Sie sprechen miteinander und halten zugleich Zwiesprache mit realen und fiktiven Abwesenden, mit den Stimmen in ihren Köpfen und mit denen da draußen in der Welt. Sie versuchen zu fassen, was es bedeutet, menschlich mitzufühlen und füreinander zu sorgen – während sich gleichzeitig immer wieder Zweifel aufdrängen: Ist nicht alles, was wir tun, zu wenig und kommt viel zu spät? Die Performance findet auf English statt.

Wie weitergehen, wenn der Weg verstellt scheint? fragt Susann Maria Hempel in ihrem sehr persönlichen Film »Hope Road«: Zum ersten Mal macht sie darin ihre eigene künstlerische Krise, ihren eigenen verstellten Weg zum Gegenstand. Indem sie ihr eigenes „Ich“ so behandelt, wie sie sonst das „Ich“ Anderer verhandelte, indem sie also versucht, aus fremder Perspektive auf sich selbst zu schauen, kommt sie tatsächlich ein Stück weiter auf der Hope Road.

Im Gespräch mit unserem Gast Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, Professor für die Geschichte Afrikas mit den Schwerpunkten (Post-)Kolonialismus und Genozidforschung, geht es um die Verbindungen von Kolonialismus, Klimakrise und dem global grassierenden Rechtsextremismus. War Hitler ein Vorläufer des 21. Jahrhunderts? Welchen Anteil haben Verknappungskrisen an kollektiver Gewalt?

Die Künstlerin Ella Ziegler verbindet in ihrer Praxis performative, partizipatorische und interventionistische Formate. Für das Symposion hat sie »Das Meer ist so still« entwickelt, eine Station, an der die Besucher*innen ganz persönliche Trauertücher färben und dabei mit der Künstlerin über ihre Erfahrungen mit Abschied, Trauer und Tod ins Gespräch kommen können.

Expertinnen der Palliativmedizin, der Soziologie, der Bildungs- und Kulturwissenschaft gehen durch die Korridore unseres Verstandes, konfrontieren uns Künstlerinnen mit den Dämonen unserer Verleugnung und Verzweiflung, versöhnen uns Praktiker*innen mit Leben und Tod, um das Ende der Welt zu einem Anfang zu machen.