Macbeth
Macbeth ist ein loyaler schottischer Feldherr, der sich für seinen König in jede Schlacht wirft. Niemals käme er auf die Idee, selber der Erste sein zu müssen, wären da nicht Stimmen, die ihm genau diesen Gedanken einflüstern. Oder sind diese Stimmen – „fair is foul and foul is fair“ – seine eigenen? Macbeth verlernt zu unterscheiden: Tag und Nacht, Traum und Wirklichkeit, gut und böse. In seinem späten, dem „schottischen Stück“, erzählt Shakespeare von angstgesteuertem Machtstreben und Machterhalt um jeden Preis. Die Konsequenzen sind Mord, Verderben, Paranoia, Einsamkeit. Der schreckhafte Macbeth wird selbst zum größten Schreckgespenst.
Nach ihrer viel beachteten Inszenierung »Richard the Kid & the King«, die weiterhin im Repertoire zu sehen ist, widmet sich Karin Henkel Shakespeares anderem exemplarischen Monster.
Kristof Van Boven erhielt für seine Darstellung des Macbeth den Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares.