Volpone - oder der Kampf ums Überleben

Extrem frei nach Ben Jonson

Ein Entprivilegierungsversuch für NEW HAMBURG / in Zusammenarbeit mit von Wohnungs- und Obdachlosigkeit Betroffenen
Regie: Eike Weinreich
Uraufführung am 09/05/2025
Immanuelkirche Veddel
New Hamburg Christian Bartsch

»Volpone« handelt von einem reichen Kaufmann mit einem abwegigen, aber lukrativen Geschäftsmodell: Er simuliert Krankheit und sein baldiges Ableben, um von vermeintlichen Erben kostbare letzte Geschenke abzupressen. Moralische Grenzen gibt es dabei keine. Der Schauplatz, die Stadt Venedig, ist durch Gier nach Geld völlig korrumpiert. Zugleich ist es für viele kaum möglich, die eigenen Lebensumstände legal zu verbessern.

Diese „City-Comedy“ aus der Shakespearezeit wird zum Ausgangspunkt für ein neues Projekt auf der Veddel: Der Filmemacher und Theaterregisseur Eike Weinreich schreibt gemeinsam mit von Wohnungs- und Obdachlosigkeit betroffenen Menschen ein Stück über Armut und Reichtum. Auch im Lebens- und Überlebenskampf auf der Straße geht es nicht selten tatsächlich „nur“ um Geld: Seine universelle Tauschfunktion, auch in kleinen Mengen entscheidend, etwa in Form der paar Münzen, die fehlen – für eine trockene Unterkunft oder Nahrung.

Jede Person hat eine sehr genaue Idee davon, was sie erzählen möchte und wie. Von ihnen inspiriert und angeleitet, setzen Mitglieder des SchauSpielHaus-Ensembles die Texte auf der Bühne um. Weinreich, der seit längerer Zeit in Film und Theater mit marginalisierten Gruppen arbeitet, nutzt klassische Theaterstoffe, um dieses künstlerische Potenzial gemeinsam mit den Betroffenen zu nutzen. So entsteht ein neuer »Volpone«-Kosmos mit nicht nur netten, dafür aber abgründigen und wahrhaftigen Charakteren, die nicht ohne Witz eine parallele Welt beschreiben.

Eine Kooperation mit dem Straßenmagazin Hinz&Kunzt.

Gefördert von der Claussen-Simon-Stiftung.

Ermöglicht durch die

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