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König Lear

von William Shakespeare / Deutsch von Rainer Iwersen
Regie: Karin Beier
Premiere am 19/10/2018
SchauSpielHaus
3 Stunden
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn
König Lear / Matthias Horn

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Ein König dankt ab. Sein Reich will er unter den drei Töchtern aufteilen. Doch nicht die jeweilige Eignung der potenziellen Thronfolgerinnen für das Regierungsgeschäft soll dafür ausschlaggebend sein, sondern die Liebe der Töchter zu ihrem Vater. Der Staatsakt gerät zur Inszenierung persönlicher Gefühle, zum Wettstreit in der Kunst der Liebesdarstellung. Nur Cordelia, die jüngste, von Lear am meisten geliebte Tochter verweigert sich dem öffentlichen Gefühlstheater und schweigt. Indem sie der Sehnsucht ihres Vaters nach persönlicher Zuneigung am authentischsten entspricht, zieht sie seine ganze Wut auf sich. Lear verstößt sie. Er teilt das Reich zwischen ihren beiden Schwestern und setzt so eine Katastrophe in Gang, an deren Ende Gewalt, Chaos und Wahnsinn stehen.
Shakespeares wohl düsterstes Drama erzählt von der Selbstzerstörung einer Welt, die ihren Bewohnern – allen voran dem gealterten König selbst – unlesbar geworden ist. Zeichen der Macht und Zeichen der Liebe überlagern sich, verschwimmen und entziehen sich jeder Deutung. Grenzen verflüssigen sich, Regeln wirken hohl und Rituale lächerlich. Form und Inhalt der eigenen Existenz – soziale Rolle und persönliches Empfinden, Selbstentwurf und Selbstverwirklichung – klaffen so unüberbrückbar auseinander, dass der Sturz in einen apokalyptischen Naturzustand als fataler Ausweg erscheint.

Pressestimmen

FAZ

„Karin Beiers kraftvolle, durchdachte, theatralisch überschwängliche Inszenierung breitet das Erzählbare aus, ohne sich um das Unerzählbare zu drücken. Sie entideologisiert das Stück und macht es voll Empathie und Freimut als bestürzendes, beredtes Spielmaterial erlebbar. (…) Die Elegien des Verschwindens sind zugleich auch unsere letzte Messe, die Karin Beier mit ihrem famosen Ensemble eindringlich und konzentriert, spannend und erschütternd zu zelebrieren weiß.“

Hamburger Abendblatt

„Das Publikum feiert die nach drei Stunden sichtlich erschöpften Schauspieler – allen voran Beckmann und Selge – für ihren Parforceritt mit viel Applaus und manchen Bravos.“

Deutschlandfunk Kultur

„Die Aufführung steckt voller Fantasien, auch voller Politik.“

NDR Kultur

„Edgar Selge gelingt der verwirrte Alte besonders eindringlich, doch er hat starke Partner, allen voran Lina Beckmann und Jan-Peter Kampwirth.“

Spiegel Online

„So ist es die große Leistung der dreistündigen Inszenierung, dass hier die Balance aller Schicksale ständig neue Spannung erzeugt, Edgar Selge natürlich als Zentrum wirkt, aber alle anderen keine Satelliten eines Fixsterns sind, sondern ihre Kraft aus sich selbst entfalten. Die sehr abwechslungsreiche Bühnenmusik (Jörg Gollasch) wirkt noch intensiver durch das Pianospiel von Yuko Suzuki, deren Präsenz diesem Atmosphärefaktor eigenes Gewicht verlieh. Keine Sekunde Langeweile, ein „König Lear“, der fordert, aber jederzeit greift.“

Lübecker Nachrichten

„Edgar Selge spielt großartig, und doch ist sein erstes Stück am Schauspielhaus seit seinem Solo-Triumph„Unterwerfung“ keine Edgar-Selge-Show. Noch stärker verzaubert Lina Beckmann die Zuschauer in einer Doppelrolle als Narr des Königs und als verstoßene Lieblingstochter Cordelia. (…) Karin Beiers um einige Textpassagen und diverse Personen entschlackter Shakespeare wird so nicht zum Lehrstück mit erhobenem Zeigefinger, sondern zu einem lohnenswerten Theatererlebnis.“

3sat „Kulturzeit"

„Eine echte Entdeckung und neu im Ensemble – Sandra Gerling als Edmund. Großartig auch der Narr. Lina Beckmann in einer Doppelrolle. Herzzerreißend, komödiantisch – ein Höhepunkt. Edgar Selge als König Lear – kraftvoll, doppelbödig. Das ist wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das geht durch Mark und Bein.“

NDR Hamburg Journal

„Ein großer Wurf zur Spielzeiteröffnung.“

Hamburger Morgenpost

„Pralles Theater mit extra Star-Power. (…) Vor allem schauspielerisch ein echt starkes Stück.“