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Der haarige Affe

XX

von Eugene O'Neill
Regie: Frank Castorf
Premiere am / 17/02/2018
SchauSpielHaus
5 Stunden
15 Minuten
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin
Der haarige Affe / Thomas Aurin

Keine aktuellen Termine

"Das Stück muss von 8 Uhr bis wann immer es verdammt nochmal zu Ende zu sein gedenkt gehen, vielleicht Viertel vor 12. Wenn es Wiederholungen gibt, müssen die drinbleiben, weil sie absolut wichtig sind für das, was ich vermitteln will."

Dieses Zitat des amerikanischen Dramatikers Eugene O’Neill könnte auch aus dem Mund von Regisseur Frank Castorf stammen, der es ja bekanntlich gerne mag, wenn Stücke eine gewisse Länge haben – und dem man auch eine Vorliebe für Theaterstoffe des frühen 20. Jahrhunderts nachsagt. O’Neills Stück »Der haarige Affe« entstand im Jahr 1921, nachdem O’Neill, Sohn eines Schauspielerehepaars und geboren in einem New Yorker Hotelzimmer, sein Studium abgebrochen, sich als Goldsucher verdingt und einige Zeit als Matrose die Weltmeere befahren hatte. Es spielt zunächst im Bauch eines Ozeandampfers, wo Heizer Robert Smith, genannt Yank, auf die schöne und reiche Mildred Douglas trifft, deren Laune es gerade ist, sich für sozial Benachteiligte zu interessieren.
Der Anblick des vor Naturgewalt strotzenden Proleten Yank jedoch haut die junge Frau förmlich um – und stürzt Yank in eine Identitätskrise, die sein Selbstverständnis als Tatmensch ins Wanken bringt. Er begibt sich auf die Suche nach sich selbst und seiner Rolle in einer Klassengesellschaft, die für ihn rätselhaft und undurchdringlich bleibt. O’Neill lässt seinen Protagonisten durch das Labyrinth von New York irren, ihn auf Gewerkschaftler, Sozialdemokraten, Anarchisten und Kommunisten treffen, die ihn nur in ihren Reihen akzeptieren, wenn er ihnen ähnlich wird – sich anpasst. Doch das kommt für Yank nicht infrage. Endet er schließlich im Zoo – oder vielleicht auf einem exotischen Eiland in der Karibik? Alles ist möglich.

Pressestimmen

Hamburger Abendblatt

„[…] ein großer Spaß. Castorf sprudelt wie gewohnt vor lustigen Einfällen […] Jeder der elf Schauspieler ist grandios.“

Die Welt

„[…] Frank Castorf hat mit seiner Eugene- O’Neill-Kompilation ein Meisterwerk auf die Bretterbude gezimmert, ein literarisches Triptychon aus »Kaiser Jones«, »Der große Gott Brown« und »Der haarige Affe«, einen Höhepunkt seines Schaffens und damit des deutschen Theaterschaffens, nicht weniger als Erlösungstheater für kunstgläubige Theatersüchtige.“

NDR Hamburg Journal

„Fünfeinhalb Stunden Höchstleistung. […] Frank Castorf kann es einfach, einen irren Theaterabend mit Gefühl erschaffen.“

Kieler Nachrichten

„ [...] fulminantes Ensemble […] elf Schauspieler, die sich allesamt jeder für sich und gleichermaßen brillant die Seele aus dem Leib deklamieren.“

dpa

„Spektakulärer Dreh- und Angelpunkt der postexpressionistischen Show ist ein gigantischer von Aleksandar Denic geschaffener Bühnenbau.“

nachtkritik

„Dieses Ensemble denkt mit, ist nicht Material, sondern Teil der Inszenierung […]. Hübner brüllt: »Hier kommt keiner lebend raus«, das Stück wird zum Gewerkschaftskrimi, zum Mitmachtheater, Hosemann singt »La Paloma«. Schön. Abgründig.“

SWR2

„Das ist wahrlich eine Begeisterung auslösende Freude, diesen allesamt fiebernden, forschenden, fantastischen Spielern zuzuschauen, wie sie durch drei Dramen von Eugene O’Neill mäandern als am Leben, der Liebe, dem Klassenkampf Scheiternde, ziellos herumirrende Einzelwesen stets mit Volldampf aneinander vorbei […]. Zeiten wie Welten tun sich auf, man kann überall und immer wieder etwas entdecken, erforschen, erfahren […]. Was für eine Mannschaft. Sie erspielt einen Theatertriumph.“

FAZ

„»Der haarige Affe« in Frank Castorfs Regie ist diskursiv vermessen und theatralisch mitreißend – ein kluger Spaß ebenso wie eine Lektion in Sachen ungemütlicher ungebundener politischer Kunst.“