Laios
ANTHROPOLIS II
In Theben hebt nach dem Ende des Pentheus und der Machtübernahme durch Labdakos, einem weiteren Enkel von Kadmos, eine Zeit voller Gewaltexzesse an. Schließlich wird Laios, der Sohn des Labdakos, aus dem Exil zurückgeholt und inthronisiert. Doch kommt er nicht allein, der junge Chrysippos aus Pisa begleitet ihn. Ist er der Grund für die Kinderlosigkeit des neuen Königspaares Laios und Iokaste oder ist es doch der Orakelspruch der Seherin Pythia? Schon taucht die nächste Kreatur vor den Toren der Stadt auf: die Sphinx, ein Tierwesen aus Löwe, Frau und Vogel, das die Stadt singend und rätselhaft in den mörderischen Wahnsinn treibt. In einem hochpoetischen und multiperspektivischen Monolog, der die verschiedenen Charaktere und Mythenvarianten über den Vater des Ödipus zu Wort kommen lässt, geht die Inszenierung der Frage nach, was das Paar Laios und Iokaste trotz des religiösen Verbotes dazu bewogen haben könnte, einen Nachkommen zu zeugen. Wie viel Verantwortung tragen die Eltern am Schicksal ihres Kindes Ödipus, das sie gleich nach der Geburt im Gebirge verschwinden lassen wollten? Wie viel Schuld wird von Generation zu Generation weitervererbt und wie viel Freiheit bleibt dem einzelnen, sich daraus wieder zu befreien?
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2024, dem Heidelberger Stückemarkt 2024 und den Mülheimer Theatertagen 2024.
Bei der jährlichen Umfrage der Kritiker*innen des Magazins »Theater heute« wurde das Deutsche SchauSpielhaus als »Theater des Jahres«, Lina Beckmann als »Schauspielerin des Jahres«, »Laios - ANTHROPOLIS II« (Regie: Karin Beier) als »Inszenierung des Jahres«, »Laios« (von Roland Schimmelpfennig) als »Stück des Jahres« und Sybille Meier als »Dramaturgin des Jahres« in der Spielzeit 2023-24 ausgezeichnet.