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Antigone

ANTHROPOLIS V

von Sophokles/ Roland Schimmelpfennig
Regie: Karin Beier
Uraufführung am / 10/11/2023
SchauSpielHaus
1 Stunde
25 Minuten
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin
Antigone / Thomas Aurin

Mit Antigone, dieser unbeugsamen Rebellin gegen männliche Ordnungswut, ist das Ende der Herrscherdynastie der Labdakiden erreicht. Hier schließt sich der Kreis, und nicht zufällig stammen die berühmtesten Zeilen über den Anthropos aus dieser Tragödie des Sophokles: „Gewaltig ist vieles, doch nichts ist gewaltiger als der Mensch.“ 

Roland Schimmelpfennig überträgt die »Antigone« in eine zeitgemäße poetische Sprache, die den weiblichen Widerstand gegen den mächtigen Staat Theben und seine Politik äußerst gegenwärtig erscheinen lässt.

Antigones Onkel Kreon, der ewige zweite Mann im Staat, ist nach vielen Jahren des Stellvertreterdaseins endlich an die Macht gekommen. Gerade konnte der Angriffskrieg von Theben abgewendet werden, da droht Kreon schon an seiner ersten Amtshandlung zu scheitern: Er muss ein Urteil fällen über die Nichte Antigone, die ihr ethisches Gebot höher wertet als das Gesetz des Staates. Doch Kreon ist der Überzeugung, dass Moral ein schlechter politischer Ratgeber sei. Er verurteilt Antigone zu einer Strafe, die barbarischer nicht sein könnte: Sie soll bei lebendigem Leib eingemauert werden. Die Humanität wird der Gesetzestreue geopfert. Erneut kollabiert das System der Stadt in einem Akt der Gewalt, die sich durch die Oberfläche ihres schönen Scheines Bahn bricht.

Finden Sie hier Informationen zum kulinarischen Angebot rund um den ANTHROPOLIS-Marathon.

Sehen Sie alle Teile von ANTHROPOLIS

Prolog / Dionysos

ANTHROPOLIS I

Dionysos / Rocket & Wink
von Euripides/Roland Schimmelpfennig
Regie: Karin Beier

Laios

ANTHROPOLIS II

Laios / Rocket & Wink
von Roland Schimmelpfennig
Regie: Karin Beier

Ödipus

ANTHROPOLIS III

Ödipus / Rocket&Wink
von Sophokles/Roland Schimmelpfennig
Regie: Karin Beier

Iokaste

ANTHROPOLIS IV

Iokaste / Rocket & Wink
von Roland Schimmelpfennig/ Euripides/
Aischylos / Regie: Karin Beier

Pressestimmen:

FAZ

„[…] Die Regisseurin [vertieft in »Antigone«] mit ihrem ausgezeichneten Ensemble die Abgründe der Tragödie und verlängert sie in den Zuschauerraum hinein. In ihrem entschieden neutralen, sämtliche Standpunkte kühl prüfenden Requiem gewinnen die antiken Figuren vitale Präsenz, die Debatten bestürzende Aktualität.“

NDR 90,3 / NDR Kultur

„Es ist ein furioses, gewaltiges Räderwerk, was Regisseurin Karin Beier in Gang setzt. Antigone tanzt mit einem Skelett, vermählt sich mit den Toten. Das sind große Bilder, barock, vor dem Schwarz der Bühne. […] [Lilith Stangenbergs] extremes Spiel leuchtet auch dadurch, dass das Ensemble sie so fabelhaft kontrastiert. Ute Hannig etwa, sie spielt den Berater des Königs hochpräzise und modern.“

nachtkritik.de

„Lilith Stangenberg ist das atemberaubende Kraftzentrum des Abends. Diese wahnwitzige Spielerin ist eine grenzenlose Ausnahmeerscheinung […]. Mit wenigen Sätzen und ein paar Songzeilen führt sie eine Antigone vor, die sich von Beginn an auch selbst inszeniert, am eigenen Denkmal arbeitet, dessen Sockel sie mit weißen Ziegelsteinen überhöht, bevor sie sich darauf in Pose kniet.“

Hamburger Abendblatt

„Den Kernsatz darf Ute Hannig sprechen, eine Diplomatin, auf die nicht gehört wurde, der schwarze Anzug längst ebenfalls mit Kreide beschmiert. In einem der letzten großen und doch ganz zarten Monologe des Abends – und damit der gesamten furiosen, furchtlosen, düsteren Antiken-Serie: „Gewaltig ist vieles, aber nichts ist gewaltiger als der Mensch“, sagt sie. Geschlagen, das nackte, kahlköpfige Bündel Antigone im Arm. Der Frieden und die Ordnung der Dinge bleiben eine Illusion. Überall verbranntes Land, und nichts wird gut.“

Hamburger Morgenpost

„In „Antigone“ findet niemand einen Ausweg, alles ist Verzweiflung. „Es stirbt die Stadt“, heißt es gegen Ende. Aber dieses Theater lebt – und mit dem Antikenzyklus „Anthropolis“ gelingt Schauspielhaus-Chefin Karin Beier und ihrem Team ein mitreißendes Ereignis und schafft viele fantastische Bühnenmomente. Großartig!“

Die Welt

„Mit dem hellen Wahn der Antigone, einem von der irren Energie Stangenbergs geprägten körperlichen Auftritt, die doch nur gegen das Verbot Kreons (Ernst Stötzner) ihren toten Bruder begraben will und dafür mit dem Leben bezahlt, endet die Miniserie, die natürlich um Längen besser und ergreifender ist, als je eine Miniserie im Fernsehen es sein könnte.“