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Der Kirschgarten

nach Anton Čechov / mit Texten von Dawn King
Regie: Katie Mitchell
Premiere am 26/11/2022
SchauSpielHaus
1 Stunde
30 Minuten
Der Kirschgarten / Stephen Cummiskey
Der Kirschgarten / Stephen Cummiskey
Der Kirschgarten / Stephen Cummiskey
Der Kirschgarten / Stephen Cummiskey
Der Kirschgarten / Stephen Cummiskey
Der Kirschgarten / Stephen Cummiskey
Der Kirschgarten / Stephen Cummiskey
Der Kirschgarten / Stephen Cummiskey
Der Kirschgarten / Stephen Cummiskey

Keine aktuellen Termine

Wir sprechen kaum von ihnen und vergessen ihre Namen. Die Philosophie hat sie schon immer vernachlässigt, aus Geringschätzung mehr als aus Unachtsamkeit. Sie sind kosmisches Ornament, unwesentlicher Farbtupfer am Rande unseres kognitiven Feldes. Die Pflanzen sind die immer offene Wunde der metaphysischen Arroganz, die unsere Kultur definiert.

Emmanuele Coccia, »Die Wurzeln der Welt«

Längst ist es an der Zeit, die stummen Protagonisten aus Anton Čechovs berühmtem letzten Werk in den Vordergrund zu holen. In einem multimedialen Theaterexperiment aus Live-Film, Hörspiel, Video-Installation, Performance und Konzert nimmt Katie Mitchell einen Perspektivwechsel vor und macht die Bäume des »Kirschgartens« zum Ausgangspunkt ihrer Inszenierung. Unsere Wahrnehmung wird sich neu ausrichten müssen auf die Bedrohung des existentiellen Ökosystems unseres Planeten. Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass die Generation der Kirschgartenbesitzer*innen noch nicht einmal mehr wahrnimmt, „dass sie nur auf Pump lebt, auf fremde Kosten“? Oder – falls sie es dann doch einmal tut – dass sie unfähig ist, etwas Grundlegendes dagegen zu unternehmen?

Pressestimmen

FAZ

„Katie Mitchell macht aus dem Theaterstück eine Installation und aus der melancholischen Geschichte eine zivilisationskritische Mediation. […] Ihr gelingt es mit ihrer multimedialen Versuchsanordnung die Thematik des Kirschgartens zumindest partiell auf faszinierend ungewöhnliche Weise auszuleuchten. […] Damit schafft sie eine sehenswerte, komplex verdichtete „Kirschgarten“-Installation, die Tschechows Stück als Projektionsraum für die bildende Kunst umarmt.“

nachtkritik.de

„Endlich ist der titelgebende Kirschgarten wirklich mal der Protagonist, […] Katie Mitchell macht aus dem Čechov-Klassiker einen konsequenten Abend über unsere Naturzerstörung. […] „Der Kirschgarten“ wird in Hamburg zu einer naturverliebten, suggestiven, klug komponierten Bild- und Klanginstallation. […] Katie Mitchell holt den „Kirschgarten“ mit großer Entschiedenheit ins Jahr 2022. Ein uneitles, souveränes Ensemble rund um den tragikomischen Paul Behren, der mit kleinen Gesten große Wirkung erzielen kann, und die blickgewaltige Sandra Gerling beweist, wie lebendig Theater auch ohne viele Worte sein kann. Und die Bild- und Musikkomposition schafft kontemplative Räume, in denen man sich verlieren kann.“

Hamburger Abendblatt

„„Der Kirschgarten“ ist wohl Katie Mitchells radikalste Inszenierung. Mit letzter Konsequenz folgt sie der Formidee, kreiert eine Bild- und Klanginstallation. Und die hinterlässt einen starken Eindruck.“

NDR Kultur

„Es ist faszinierend, wie präzise Mitchell diesen Abend technisch durchchoreographiert hat. […] Der Kirschgarten ist in seiner Radikalität beeindruckend konsequent und lädt ein zum Perspektivwechsel.“

taz

„Das ist ein eigenwilliger, aber mit Blick auf den Klimawandel sicherlich zeitgemäßer Zugriff auf das Stück. […] Mitchells Setzung, das Stück aus der Perspektive der Natur zu erzählen, verfolgt sie mit enormer Konsequenz. An diesem Abend ist nichts dem Zufall überlassen, jede Bewegung ist mit höchster Exaktheit choreografiert.“